Entwicklung eines neuartigen Konzepts zur Aufarbeitung von Raps
Bis 2022 arbeiten Partner aus Forschung und Wirtschaft an einem neuartigen und innovativen Prozess zur Rapsverarbeitung. Ethana stellt damit den Startpunkt für Deutschland als Standort einer rapsbasierten Bioraffinerie dar.
Das Projekt von FNR und BMEL verfolgt verschiedene wirtschaftliche und technische Ziele. Allen voran die Steigerung der Wertschöpfung von Raps und Rapsprodukten.
Konventionelle Verarbeitung von Ölsaaten | EthaNa-Verfahren |
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Wirtschaftlichkeit seit Jahrzehnten nachgewiesen | Wirtschaftlichkeit ist erst im Rahmen von Pilot- und Referenzanlagen nachgewiesen |
Wertschöpfungspotential ist weitgehend ausgeschöpft | erhebliches Potential an zusätzlicher Wertschöpfung wird ermöglicht |
pflanzliches Rohöl ist das wichtigste wertbestimmende Produkt; Produktion lohnt nur ab einem bestimmten Ertrag für Rohöl | Diversifizierung der Produktpalette durch Rohöl, Rapskernmehl und werthaltige Inhaltsstoffe bestimmen den Ertrag |
Wertschöpfung aus dem Raps-Extraktionsschrot ist unterbewertet (vorallem in Bezug auf Soja) | Rapskernmehl soll mit Rohöl gleichwertige die Wertschöpfung tragen und Vorteil zu Soja ermöglichen |
erhebliche Abhängigkeit in der Profitablität von der Entwicklung an den Weltmärkten | Produktdiversifizierung soll zur Reduzierung der Abhängigkeit von den Entwicklungen an Weltmärkten führen |
Als Speiseöl und Futtermittel bekannt, sollen diese Produkte zukünftig noch hochwertiger produziert werden. Gearbeitet wird aber auch an einer generellen Ertragsverbesserung, sowie an neuen unbekannten Wertstoffen. Innovative Produkte wie Rapskernöl und Rapsprotein sollen zukünftig die Verkaufserlöse steigern und Potential zur weltweiten Vermarktung schaffen. Neue Absatzmärkte für Verfahren und Anlage sind das Fernziel von EthaNa.
Konventionelle Verarbeitung von Ölsaaten | EthaNa-Verfahren |
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kontinuierlich | kontinuierlich |
robustes und etabliertes Verfahren | relativ komplexes und noch nicht etabliertes Verfahren |
Einwirkung hoher Temperaturen und Drücke auf das biologische Ausgangsmaterial | schonendes Verfahren bei niedrigen Temperaturen und Normaldruck zur Vermeidung von Denaturierungen des biologischen Ausgangsmateriales |
nicht geeignet zur Gewinnung werthaltiger Inhaltsstoffe | werthaltige Inhaltsstoffe können isoliert werden |
ungeeignet zur vollständigen Extraktion antinutritiver Inhaltsstoffe | antinutritive Substanzen werden extrahiert |
Bei der Umsetzung des Projektes stellt die Integration der Anlage in die bestehende Infrastruktur etablierter Ölmühlen eine besondere Herausforderung dar. Die Umsetzung dieses Meilensteins betreuen namenhafte Ingenieurpartner. Gelingt es, verspricht der Prozess ein schonendes Verarbeitungsverfahren, verringerte Medienverbräuche und die Eliminerung potentiell bedenklicher Lösungsmittel.