Erfolgreiche Inbetriebnahme des EthaNa Anlagenteils Rapsschälung


Es war eine Herausforderung für alle beteiligten Firmen und Projektpartner, die Montage der Rapsschälung soweit abzuschließen, dass die Anlage im April erfolgreich in Betrieb genommen werden konnte. Gemeinsam mit den Projektpartner B+B Engineering und AVA wurde eine Anlage zum Aufbrechen der Saatkörner mit anschließender Trennung der Bestandteile Schalen und Kernmaterial in einer Wirbelschicht ausgelegt und am Fraunhofer CBP aufgebaut. Im kontinuierlichen Betrieb kann eine Verarbeitung von bis zu 250 kg /h realisiert werden.

Dies ist ein wichtiger Meilenstein im Verbundvorhaben und erster Schritt zur Demonstration des gesamten Verfahrens zur milden ethanolischen Extraktion geschälter Rapssaat. Der zweite Anlagenteil zum Aufschluss der Kerne und Extraktion wird derzeit konzipiert und soll 2020 in Betrieb genommen werden. Neue Produkte und Produkte mit verbesserte Qualität stehen mit dem EthaNa-Verfahren zur Verfügung. Potential bieten neben dem Rapsöl, Rapsproteine zur Anwendung im Lebensmittel- oder Futtermittelbereich, als auch zur Isolierung pharmazeutisch aktiver Substanzen wie Sinapin, Tocopherole oder Phytinsäure. Die Wertschöpfung des Rapses wird dadurch maßgeblich zu erhöht. Erste Gespräche mit potentiellen Kunden fanden statt, um weiterführende Forschungsaktivitäten für spezifische Applikationsentwicklungen abzustimmen.

Mit der Inbetriebnahme des Anlagenteils Rapsschälung ist nun der erste Schritt hin zur Errichtung der gesamten EthaNa Pilotanlage getan. Die weiteren Anlagenteile zum Aufschluss geschälter Rapssaat, Direktextraktion und Desolventierung folgen bis 2020. Somit ist eine wichtige Voraussetzung erfüllt, um weitere Untersuchungen, Optimierungen und Analysen des EthaNa-Verfahrens durchzuführen und neue Produktmuster bereitzustellen. „Wir sind unserem Ziel ein weiteres Stück näher gekommen, den EthaNa Prozess zur verbesserten und vollständigen Nutzung von Rapssaat innerhalb einer Raps-Bioraffinerie zu entwickeln und zu etablieren“, fasst Dr. Fabian Steffler, Projektleiter am Fraunhofer CBP, zusammen.